Mönchengladbach
MG+

Mit uns in die Zukunft.

Neugestaltung ZOB mg+

Ein neuer ZOB für Mönchengladbach

Ausgangslage

Das Vorhaben „19 Häuser“, das den heutigen Bereich „Haus Westland“ umfasst, wird den zentralen Eingang der Stadt in den kommenden Jahren entscheidend verändern. Nähere Informationen zum Projekt finden Sie hier

 

Projekt „19 Häuser“

Aktuell hat die Stadt die Verhandlungen mit dem bisherigen Investor zur Umsetzung der „19 Häuser“ gestoppt, da unter Berücksichtigung der veränderten globalen Wirtschaftssituation bisher keine Einigung zum Rückbau von Haus Westland und zur zeitlichen Umsetzung des Gesamtvorhabens erreicht werden konnte. Die Stadt hält jedoch weiterhin an dem bisherigen städtebaulichen Ziel und dem Konzept „19 Häuser“ fest und prüft derzeit alternative Umsetzungsmöglichkeiten.

Da die künftige Baugrenze der „19 Häuser“ an die Achse der Hindenburgstraße und somit näher an den Hauptbahnhof heranrückt, umfasst das Baufeld des Vorhabens auch Teile des (inzwischen rückgebauten) Zentralen Omnibus Bahnhofs (ZOB) am Europaplatz. Durch diese gesamtstädtebauliche Maßnahme ergab sich die Notwendigkeit, den vorhandenen ZOB grundsätzlich neu zu planen.

 

Aber auch unabhängig von der Problematik des alten Haus Westland entsprach der ehemalige ZOB auf Dauer nicht mehr den Anforderungen eines modernen Busbahnhofes. Dies galt insbesondere für die Themen Barrierefreiheit sowie dynamische Fahrgastleitsysteme und die Etablierungsmöglichkeiten alternativer Antriebskonzepte (wie z. B. Elektromobilität). Darüber hinaus schützte die vorhandene Dachkonstruktion nur bedingt gegen Witterungseinflüsse. Das Dach war zudem wartungs- und damit kostenintensiv und das verlegte Pflaster im ZOB-Bereich war in Teilen abgesackt und sanierungsbedürftig. Auch das vorhandene Kundencenter und die Betriebs- und Technikräume entsprachen ebenfalls nur noch bedingt den aktuellen Anforderungen. Dementsprechend hätte die NEW mobil & aktiv Mönchengladbach den ehemaligen ZOB unter Berücksichtigung des Förderrahmens mittelfristig ohnehin weiterentwickeln und modernisieren müssen.

Von Oktober 2022 bis Februar fand die 1. Abbruchphase des alten ZOB statt.

Machbarkeitsstudie

Um die Baugrenze am Europaplatz wieder in ihren historischen Verlauf in Verlängerung der Hindenburgstraße an den Hauptbahnhof rücken zu können, wurde seitens der NEW mobil und aktiv Mönchengladbach sowie einem beauftragten externen Planungsbüro zunächst geprüft, inwieweit auch auf einer verkleinerten Fläche ein zukunfts- und leistungsfähiger ZOB realisierbar ist. Das positive Ergebnis der Prüfung war Voraussetzung für die Weiterverfolgung der Vorhaben „19 Häuser“ und der Umsetzung des neuen Busbahnhofes „ZOB mg+“.

Für die Bewertung der Studie wurden das aktuelle Linienkonzept in der dritten Ausbaustufe, Blockabfahrten sowie künftige Entwicklungsoptionen im ÖPNV, wie z. B. die Elektromobilität herangezogen. Eine weitere Anforderung war die Einbindung des Radverkehrs – konkret das Radroutennetz NRW.

Zentrale Ziele waren die Optimierung des Betriebsablaufs, die Verbesserung der ÖPNV-Reisezeit im ZOB, die Erhöhung der Aufenthaltsqualität und der Verkehrssicherheit für die Fahrgäste sowie die Barrierefreiheit. Die Machbarkeitsstudie bestätigt, dass aus verkehrsplanerischer Sicht eine Verkleinerung des ZOB auf dem Europaplatz möglich ist, ohne dass die Leistungsfähigkeit des ÖPNV leidet.

Ursprünglicher Entwurf neuer ZOB

Entwurf neuer ZOB © KBNK
© KBNK

Wie soll der neue Busbahnhof aussehen?

Seit Herbst 2020 wurde die Entwurfsplanung für den neuen ZOB weiter angepasst.

Entwurfslageplan Verkehrs-/ Freianlagen
Entwurfslageplan Verkehrs-/ Freianlagen
Visualisierung Blick Richtung 19 Häuser
Visualisierung Blick Richtung 19 Häuser
Visualisierung Blick Richtung Bahnhof
Visualisierung Blick Richtung Bahnhof
Visualisierung Ansicht Längsachse
Visualisierung Ansicht Längsachse
Visualisierung Mittelinsel
Visualisierung Mittelinsel

Wie heute soll auch in Zukunft das Zentrum des neuen ZOB direkt vor dem Hauptbahnhof liegen. Hier wird der Hauptbetrieb des ZOB abgewickelt. 

Kern der Planung ist eine große Haltestelleninsel in der Mitte. Diese sorgt für einen sicheren und komfortablen Umstieg der Fahrgäste, dient der Orientierung und schafft Übersichtlichkeit. Durch eine Überdachung sind die Fahrgäste vor Regen geschützt. Zur modernen Ausstattung gehören auch dynamische Fahrgastinformationen. Alle hier befindlichen Haltestellen werden in sogenannter „Sägezahnaufstellung“ gestaltet. Diese „Aufstellung“ der Busse ermöglicht ein reibungsloses Ein- und Ausfahren der Solo- und Gelenkbusse, ohne den sonstigen Bus-, Fuß- und Radverkehr zu behindern.

Parallel zum Bahnhofsgebäude sollen fünf weitere Haltestellen, ebenfalls in „Sägezahnaufstellung“, Platz finden.

Ferner befinden sich fünf Haltestellen vor den „19 Häusern“ ebenfalls in „Sägezahnaufstellung“. An der Goebenstraße ist ein neuer Bussteig vorgesehen. An der unteren Hindenburgstraße sollen auf beiden Seiten insgesamt sechs Haltestellen in Längsaufstellung entstehen. Diese sind aber lediglich zu bestimmten Zeitpunkten für die Blockabfahrten erforderlich und kommen voraussichtlich im normalen Busbetrieb nicht zum Einsatz. Zudem wird durch diese Haltestellen die Flexibilität des gesamten Busbahnhofes erhöht. Während der gesamte Bereich des neuen ZOB nur noch für den Busverkehr und für Fahrräder freigegeben ist, sind die untere Hindenburgstraße und die Humboldtstraße für Anlieger weiterhin erreichbar. Insgesamt entstehen auf einer Fläche von 13.100 Quadratmetern 26 barrierefreie Haltestellen. Auch der heutige ZOB hat 26 Haltestellen, allerdings in nicht barrierefreier Ausführung.

Der Schienenersatzverkehr (SEV) soll nach Abstimmung mit der Stadt Mönchengladbach künftig auf der „Rückseite“ des Hauptbahnhofes (Platz der Republik) abgewickelt werden. Die ursprünglich für den SEV vorgesehene Haltestelle auf der Goebenstraße kann dadurch für andere Mobilitätsangebote (z.B. Taxen) genutzt werden.

Durch die Verschiebung des gesamten Busbahnhofes um ca. 1,8 Meter in nördliche Richtung wird die Aufenthalts- und Bewegungsfläche des Bahnhofsvorplatzes räumlich erweitert und damit auch qualitativ aufgewertet. Darüber hinaus wird nach wie vor die multimodale Verknüpfung zwischen ÖPNV und SPNV (Schienenpersonennahverkehr) unterstützt.

Die Zufahrt für die Bundespolizei und anderen Institutionen wird neben dem Hauptbahnhofgebäude weiterhin planerisch berücksichtigt.

Mit der Einrichtung der fünf Haltestellen vor den „19 Häusern“ besteht nun auch die Möglichkeit, alle Blockabfahrten gesammelt an den Haltestellen im Bereich der unteren Hindenburgstraße abzuwickeln. Dadurch werden nicht nur fußläufige Entfernungen zwischen den Haltestellen verkürzt, der neue Busbahnhof wird auch deutlich komprimiert und wirkt damit übersichtlicher. Seitenstraßen wie die Sittardstraße werden dabei frei von Bushaltestellen gehalten. Da auf der Goebenstraße ebenfalls nur eine Haltestelle entsteht, wird an dieser Stelle mehr Freiraum gewonnen, um die Querung zwischen Bahnhofsvorplatz und Vitus-Center/Hindenburgstraße großzügig auszugestalten.

Im Rahmen der Entwurfsplanung wurden Bürger sowie Interessen-, Inklusions- und Behindertenverbände beteiligt.

Am 28.07.2020 fand eine gemeinsame Veranstaltung mit den Interessen-, Inklusions- und Behindertenverbände statt. Dabei war es Ziel, Anregungen möglichst frühzeitig in den laufenden Planungsprozess des Entwurfs mit einfließen zu lassen. 

Basierend auf einer Pressemitteilung vom 14.08.2020 wurde im Zeitraum August/September 2020 eine digitale Bürgerbeteiligung umgesetzt. Rund 100 Anregungen und Hinweise haben uns überwiegend per E-Mail erreicht. Einige wenige Anfragen wurden außerdem per Brief eingereicht. Alle Fragen und Anregungen wurden persönlich beantwortet. Eingereichte Vorschläge sind zudem an die Fachplaner weitergeleitet worden, um den Input, soweit möglich, bei den Planungen mitzuberücksichtigen.

Beispiele für Anregungen, die in der Planung berücksichtigt wurden:  

  • Besonderes Augenmerk auf Witterungsschutz
  • Barrierefreiheit
  • Aufenthaltsqualität
  • Begrünung Dachflächen Wartehäuschen bzw. Berücksichtigung von ausreichend Grünflächen
  • Besondere Berücksichtigung des Radverkehrs

Da der vorhandene Raum insgesamt auto- und damit voraussichtlich ampelfrei sein wird und mit modernsten Betriebskonzepten effizienter genutzt werden kann, entstehen kurze Wege und klare Umsteigeverbindungen für die Fahrgäste. Für die Humboldtstraße sind zwei Bushaltestellen unter anderem für E-Mobilität vorgesehen. Alle Bussteige werden ausnahmslos barrierefrei sein. 
Mit dem Ausschluss des Autoverkehrs im gesamten Bereich des neuen ZOB wird eine deutliche Verbesserung einhergehen. Die Unfallwahrscheinlichkeit sinkt und die Reisezeit der Buskunden verkürzt sich. Fußgängerwege werden gesondert gekennzeichnet und die Fußgänger haben hier Vorfahrt. 

Während der rund zweieinhalbjährigen Bauzeit des neuen ZOB ist eine provisorische Übergangslösung zur Sicherstellung des Busbetriebes erforderlich. Hierfür wurde eine umfassende Standortanalyse möglicher Flächen in der Umgebung des Hauptbahnhofs vorgenommen, die potenziell für einen zentralen provisorischen ZOB geeignet sind. Untersucht wurden die Flächen der Seestadt mg+, der Platz der Republik, der Fernbusbahnhof und die Steinmetzstraße.

Unter den Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit und Praktikabilität lag im Ergebnis der einzig mögliche Standort in Hauptbahnhofsnähe an der Sittardstraße, Goebenstraße und Hindenburgstraße. Diese Interimslösung hat den Busverkehr auf der Sittardstraße und bis zur Sparkasse an der Goebenstraße sowie an der Hindenburgstraße untergebracht.
Auf der Goebenstraße wurden in beiden Fahrtrichtungen barrierefreie Haltestellen eingerichtet und die Straße soll ein allgemeines Durchfahrtsverbot erhalten. Die Vollsperrung der Straße für den Individualverkehr ist bei der Fertigstellung des ZOB ohnehin vorgesehen und wurde somit lediglich vorgezogen. Ausgenommen davon sind Anlieger und Zulieferer für die Sparkasse und das Vitus-Center. Auf der Hindenburgstraße wurden im Abschnitt zwischen Europaplatz und Bismarckstraße bergauf ebenfalls barrierefreie Ersatzhaltestellen eingerichtet.

Wegebeziehungen

Die längste Verbindung von Bussteig zu Bussteig beträgt rund 210 Meter. Die Verbindung vom Bahnhofsgebäude zum entferntesten Bussteig beträgt rund 165 Meter. Zudem wurde die Erreichbarkeit der Anschlüsse durch eine Anpassung der Fahrpläne sichergestellt. Hierbei sind die längeren Wegebeziehungen bereits berücksichtigt.

Im nächsten Schritt ist die Planung weiter konkretisiert und optimiert worden. Hierzu wurden Gespräche mit der Inklusions- und Behindertenbeauftragten sowie mit Vertretern von Menschen mit Behinderungen geführt. Dieser Dialog soll fortgesetzt werden. Im Rahmen einer langfristigen Mietlösung haben das Kundencenter, die Pausen- und Sozialräume sowie die Leittechnik Teile des Vitus-Center bezogen.

Obwohl die Interimslösung mit vorübergehenden Veränderungen und Komforteinbußen für Fahrgäste einhergeht, stellt sie die einzige vertretbare Alternative dar, um während der Umbauzeit den Betriebsablauf des ÖPNV weiterhin gewährleisten zu können und zugleich parallel stattfindende Baumaßnahmen am Europaplatz und in seiner Umgebung zu ermöglichen. Zur Unterstützung setzt die NEW mobil und aktiv Mönchengladbach für das Provisorium zusätzliche Mitarbeiter ein, die als „Lotsen“ und Ansprechpartner für die Fahrgäste zur Verfügung stehen.

Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie wurde dem Zuwendungsgeber Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) sowie den Mitgliedern des Stadtrates bereits vorgelegt. Der VRR hat die Machbarkeit durch die Einplanung von Fördermitteln anerkannt und bestätigt. Auch wurde der Entwurf bereits mit der Inklusions- und Behindertenbeauftragten sowie mit Vertretern von Menschen mit Behinderungen diskutiert. Ihre Anregungen sind in die weitere Planung mit eingeflossen. Eine Förderzusage, die Voraussetzung zur Umsetzung der ZOB-Planung ist, ist ohne vollständige Barrierefreiheit ausgeschlossen. Nach erfolgter Überprüfung unseres Förderantrages durch den Zuwendungsgeber wurde uns am 06.12.2021 der Zuwendungsbescheid zugestellt.

Nach europaweiter Ausschreibung ist unter Beteiligung der Stadt Mönchengladbach der Zuschlag an folgende Fachplaner erteilt worden:

  1. Objektplanung (Leistungsbild Verkehrsanlagen und Leistungsbild Freianlagen)
    Bietergemeinschaft Lindschulte Ingenieurgesellschaft mbH, Düsseldorf/
    studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH, Düsseldorf (vormals: FSWLA Landschaftsarchitektur GmbH, Düsseldorf)
  2. Objektplanung (Leistungsbild Gebäude) und Fachplanung (Leistungsbild Tragwerksplanung - im Wesentlichen Dachgestaltung incl. Statik)
    Bietergemeinschaft Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH, Düsseldorf/
    kbnk ARCHITEKTEN GmbH, Hamburg
  3. Fachplanung (Technische Ausrüstung)/technische Gebäudeausstattung (TGA)
    Ing.-Büro Christian Förster GmbH, Simmerath

Die Rolle des Projektsteuerers wurde freihändig an die Firma CZOCK INGENIEURE Planungsgesellschaft mbH mit Sitz in Erkrath vergeben.

In der Aufsichtsratssitzung der NEW mobil und aktiv Mönchengladbach am 10.06.2021 wurde die Geschäftsführung ermächtigt, die weitere Umsetzung auf Basis der Entwurfsplanung in die Wege zu leiten und die nächsten Planungsschritte sowie die Ausschreibung durchzuführen. Dieser Beschluss stand unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Rates der Stadt Mönchengladbach. Kurze Zeit später hat der Rat der Stadt Mönchengladbach in der Ratssitzung am 30.06.2021 den vorliegenden Planungen der NEW mobil und aktiv Mönchengladbach für den „Mobilitätshub der Zukunft“ (ZOB mg+) final zugestimmt.

Folgende wesentliche zeitlichen Meilensteine sind derzeit zur Umsetzung des Gesamtprojekts noch zu beachten:

Bau Provisorium:

Mai 2022 - Oktober 2022 

Teilabriss 1.Phase alter ZOB:

Oktober 2022 - Februar 2023

Baubeginn neuer ZOB:

März 2023

Teilabriss 2. Phase (Längsbussteige 1-4) 

März 2024

Fertigstellung / Inbetriebnahme ZOB:   
 
April 2025
Abschluss Instandsetzungsmaßnahmen Goebenstraße (Nach Rückbau Provisorium):
 
Juli 2025
Abschluss Anschlussmaßnahmen Sittard- und Humboldtstraße 

nach Fertigstellung "19 Häuser"

Da die Mobilitätsbedürfnisse der Zukunft heute noch nicht bekannt sind, wurden beim neuen ZOB – soweit möglich – alle Entwicklungsoptionen der Zukunft vorausschauend betrachtet. Die künftige Entwicklung in den Bereichen ÖPNV und Mobilität wird, sofern diese schon heute vorhersehbar ist, in der Planung zum neuen ZOB berücksichtigt. So sind z. B. an der Humboldtstraße zwei weitere Buspositionen geplant, die zukunftsweisend als Busladestationen für E-Mobilität vorgesehen sind. Darüber hinaus ist zur weiteren Entwicklung des ZOB eine weitere Optimierung der Betriebskonzepte, beispielsweise durch eine Anpassung der Taktfrequenzen einzelner Linien, durch Linienerweiterungen oder durch die stärkere Nutzung von alternativen Konzepten wie den On-Demand-Betrieb mit kleineren Bussen, möglich.

Ihr Feedback bzw. Fragen zum geplanten neuen ZOB in Mönchengladbach können Sie uns gerne bei der NEW mobil und aktiv Mönchengladbach an Herrn Holger Solenski unter der Rufnummer 02166 688-6646 oder über folgende E-Mail-Adresse zukommen lassen:

zob(at)new.de

Dafür im Voraus vielen Dank!